Xeidana® stellt eine Reihe von Verfahren aus den Bereichen der mathematischen Statistik und des maschinellen Lernens zur Verfügung. Diese lassen sich unterteilen in strukturentdeckende und strukturüberprüfende Verfahren.
Strukturentdeckende Verfahren
Bei der gleichzeitigen Verwendung mehrerer Sensorsysteme spielen folgende Aufgabengebiete eine wichtige Rolle und können mit Hilfe von strukturentdeckenden Verfahren abgearbeitet werden:
- Merkmalsselektion: Die Qualität von Bauteilen wird häufig anhand einer Reihe von Kennzahlen (CTQ – Critial-To-Qualities) beschrieben. Ein automatisches Qualitätsüberwachungssystem kann Entscheidungen jedoch lediglich auf Basis der zur Verfügung stehenden Sensordaten treffen. Daher müssen Merkmale in den Sensordaten gefunden werden, welche die gegebenen CTQ optimal repräsentieren.
- Signifikanz: Um beispielsweise verschiedene Arten von Defekten anhand von Sensordaten voneinander unterscheiden zu können, ist eine Analyse der Aussagekraft der Sensoren erforderlich. Die zentrale Fragestellung lautet hierbei: Mit welcher Sicherheit können die Defekte mit Hilfe der selektierten Merkmale voneinander unterschieden werden?
- Unabhängigkeit: Bei Untersuchung ein und desselben physikalischen Systems mit Hilfe mehrerer Sensoren können Abhängigkeiten zwischen den Sensoren auftreten, welche Aufschluss über das Systemverhalten geben können. Zudem kann ermittelt werden, inwiefern sich Sensoren gegenseitig ergänzen und ob die Verwendung zusätzlicher Sensoren einen Vorteil für die Lösung einer Problemstellung liefert.
- Cluster-Bildung: Für die Bildung einer abstrakteren Sicht auf einen Sensordatenbestand können Cluster-Analyse-Verfahren verwendet werden. Diese ermöglichen beispielsweise die automatische Erkennung gut trennbarer Defektklassen.
Strukturüberwachende Verfahren
Xeidana® ist in der Lage anhand von Musterbauteilen zu lernen, ob ein Defekt vorliegt oder ob das Bauteil in Ordnung ist. Dies wird durch die Anwendung von Verfahren des maschinellen Lernens erreicht - sogenannte Klassifikatoren. Eine wichtige Eigenschaft von Klassifikatoren ist deren Generalisierungsfähigkeit. D.h., ein Klassifikator muss von einer aus Musterteilen bestehenden Beispielmenge auch auf die Qualität gleichartiger Bauteile, welche nicht in dieser Beispielmenge enthalten sind, schließen können.
Um die Generalisierungsfähigkeit beim Anlernen von Klassifikatoren zu erhalten und ein „Auswendiglernen“ von Beispielen zu vermeiden, wird in Xeidana® beim Anlernprozess zusätzlich eine unabhängige Testmenge verwendet. Das Anlernen wird dann gestoppt, wenn die Bewertungssicherheit bezüglich dieser Testmenge maximal ist.